Nachteile des Fernstudium Heilpädagogik

Die Nachteile, die durch das Fernstudium Heilpädagogik entstehen, liegen weitestgehend in der Disziplin des Fernstudenten begründet. Im Prinzip ist das Fernstudium ein idealer Weg, um berufsbegleitend einen hochqualifizierten Studienabschluss zu erlangen. Wer jedoch befürchtet, nicht über eine ausreichende Disziplin oder das nötige Organisationstalent zu verfügen, sollte besser vom Fernstudium Heilpädagogik absehen. Genau genommen kann man auch nicht von Nachteilen sprechen, vielmehr sind es Umstände, die sich auf einige Fernstudenten negativ auswirken. Ob der Student mit dem Fernstudium zurecht kommt oder nicht, hängt im Wesentlichen vom Studenten selbst und dessen Lebensumstände ab.

Ein „Nachteil“ ergibt sich aus der Tatsache, dass das Fernstudium Heilpädagogik als nebenberufliche Weiterbildungsmöglichkeit gedacht ist. Somit erfolgt das Lernen nach dem eigentlichen Beruf oder Praktikum, nach Feierabend und am Wochenende. Da von einem Lernaufwand von rund 25-30 Stunden in der Woche ausgegangen werden kann, stellt dies eine hohe Belastung für den Berufstätigen dar, vor allem dann, wenn dieser einer Vollzeittätigkeit nachgeht. Auf den Fernstudenten kommt somit durch den Job und das Fernstudium ein Arbeitsaufwand von 60-70 Stunden pro Woche zu. Außerdem müssen die Präsenzphasen mit eingerechnet werden. Diese finden durchschnittlich an zehn Wochenenden im Jahr statt. Je nachdem, wo sich die Fernschule befindet, müssen Fernstudenten den Weg sowie Fahrtkosten zur Fachhochschule mit einplanen. Gleiches gilt für eventuell entstehende Kosten für die Übernachtung.

Nachteilig ist auch, dass durch das Fernstudium lediglich theoretisches Wissen vermittelt werden kann. Da die Studenten in der Regel jedoch arbeiten, stellt dies kein Problem dar, da die Theorie somit in die praktische Arbeit mit einfließen kann. Praktische Arbeit wird den Studenten zudem an den Präsenzwochenenden in der Hochschule vermittelt, wo besonderer Wert auf Gruppenarbeit gelegt wird, um den Zusammenhalt der Studenten zu fördern, so dass diese während des Lernens zu Hause via Internet einen vertrauensvollen Umgang miteinander pflegen.

An letzter Stelle möchten wir darauf zu sprechen kommen, dass das Fernstudium Heilpädagogik nicht für Studenten geeignet ist, die nicht in der Lage sind, selbstständig Arbeitsmaterialien durch zu arbeiten. Wer grundsätzlich lieber in Gruppen mit anderen Kommilitonen arbeitet, sollte besser ein Vollzeitstudium ins Auge fassen. Außerhalb der Präsenzphasen haben Fernstudenten lediglich die Möglichkeit, via E-Mail, Telefon, im Chat oder Forum, Kontakt zu anderen Studenten, aufzunehmen. Aufgrund dieser Lernweise kann eine ausgeprägte soziale Isolierung entstehen, mit der viele Studenten nicht zurecht kommen, so dass sie das Fernstudium frühzeitig beenden. Ob man über genügend Selbstdisziplin und die Fähigkeit der Eigenmotivation verfügt, sollte man sich deshalb im Vorfeld gut überlegen. Ganz wichtig hierbei ist, sich das Ziel des Fernstudium Heilpädagogik und die daraus resultierenden beruflichen Chancen im Auge zu behalten.

Besondere Herausforderung Heilpädagogik-Fernstudium

Wenn es um ein Fernstudium der Heilpädagogik geht, wird typischerweise die Flexibilität als enormer Vorteil hervorgehoben, schließlich ergibt sich daraus eine gute Vereinbarkeit mit dem Beruf und/oder der Familie. Dieser Vorteil kann sich allerdings auch ins Gegenteil umkehren, denn die Flexibilität hat durchaus ihre Tücken. Wer sich noch in der Entscheidungsfindung befindet, sollte dies wissen.

Damit man das Ganze nicht zu blauäugig angeht, kann die folgende Auflistung der besonderen Herausforderungen helfen:

  • Ein Fernstudium der Heilpädagogik sorgt neben der Arbeit für eine zusätzliche Belastung.
  • Es ist besonders schwer, einem roten Faden zu folgen und konsequent zu lernen, wenn keine feste Struktur seitens der Hochschule vorgegeben wird.
  • Das Fernstudium Heilpädagogik kommt recht theoretisch daher, da nur anhand von Büchern, Skripten und E-Learning-Modulen gelernt wird.
  • Im Heilpädagogik-Fernstudium fallen teils hohe Kosten an, deren Finanzierung selbst bei einem festen Einkommen herausfordernd sein kann.
  • Fernstudierende der Heilpädagogik müssen in Ermangelung regelmäßiger Präsenzen größtenteils auf den Austausch mit Kommilitonen verzichten.

Es gibt folglich einige Punkte, die gegen ein Fernstudium der Heilpädagogik sprechen. Dass dieses dennoch sehr beliebt ist, liegt daran, dass es mindestens ebenso viele Vorteile gibt, die die Nachteile aufwiegen können. Grundsätzlich liegt dies aber natürlich im Auge des Betrachters, weshalb Interessierte im Einzelfall entscheiden müssen, ob sie über die Nachteile hinwegsehen können oder doch lieber nach anderen Wegen Ausschau halten.

Wer sollte von einem Fernstudium Heilpädagogik Abstand nehmen?

In Anbetracht der berechtigten Kritik, die zuweilen am Heilpädagogik-Fernstudium geübt wird, ist es nicht verwunderlich, dass es sich dabei nicht um die ideale Lösung für jedermann handelt. Es gibt also durchaus Menschen, die davon Abstand nehmen sollten, um sich eine herbe Niederlage zu ersparen.

Dies gilt vor allem für all diejenigen, die mit dem autodidaktischen Lernen nicht so gut zurechtkommen, einen direkten Austausch bevorzugen und zudem ohne festen Plan schnell den Anschluss verlieren.

Welche Alternativen gibt es zum Heilpädagogik-Fernstudium?

Dass das Fernstudium Heilpädagogik nicht nur Vorteile hat, liegt in der Natur der Sache und bleibt auch Interessierten nicht verborgen. Gegebenenfalls sollten diese nach möglichen Alternativen Ausschau halten. Ein klassisches Präsenzstudium in Vollzeit lässt sich allerdings häufig nicht mit der Lebenssituation vereinbaren.

Ein berufsbegleitendes Studium der Heilpädagogik muss allerdings nicht als Fernstudium daherkommen, schließlich gibt es auch noch die folgenden Studienformen:

  • Duales Studium
  • Abendstudium
  • Wochenendstudium
  • anderweitiges Teilzeitstudium

Achtung! Zwei Tipps aus der Redaktion

Befasst man sich mit den Nachteilen des Heilpädagogik-Fernstudiums, stellt sich vielfach eine schlechte Stimmung ein, die dafür sorgt, dass man Abstand davon nimmt. Interessierte sollten aber nicht vorschnell reagieren und dem Ganzen eine Chance geben.

Es ist zwar zutreffend, dass es eine immense Herausforderung ist, Heilpädagogik per Fernstudium nebenbei zu studieren, aber das Ganze kann durchaus auch punkten. Die nachfolgenden Tipps aus unserer Redaktion sollen dabei helfen, die richtige Entscheidung für oder auch gegen das Heilpädagogik-Fernstudium zu treffen.

Schätzen Sie sich realistisch ein!

Angesichts der vielen Freiheiten des Fernstudiums Heilpädagogik und der daraus resultierenden Perspektiven sind viele Interessenten zunächst euphorisch und sehr optimistisch, was die Organisation des Fernstudiums Heilpädagogik betrifft. Grundsätzlich muss man allerdings realistisch bleiben und sollte sich selbst richtig einschätzen.

Andernfalls folgt während des Fernstudiums das böse Erwachen, weil man ernüchtert feststellen muss, dass man dem Ganzen nicht gewachsen ist. Es ist somit wichtig, sich selbst realistisch einzuschätzen, um die Nachteile individuell korrekt bewerten zu können.

Probieren Sie das Fernstudium Heilpädagogik aus!

Mitunter ist es gar nicht so leicht möglich, vorab abzuschätzen, wie man mit dem Fernstudium Heilpädagogik zurechtkommt. Wer bislang noch keine Erfahrungen auf dem Gebiet des Fernlernens gesammelt hat, kann nicht wissen, wie er darauf reagiert. In einem solchen Fall ist es ratsam, nicht gleich abzuwinken, sondern es auf einen Versuch ankommen zu lassen.

Einige Hochschulen bieten ein Probestudium, das genau dazu die Gelegenheit bieten soll. Anhand der so gesammelten Erfahrungen kann man abschätzen, ob man echte Erfolgschancen im Fernstudium Heilpädagogik hat.